Über mich

Wein und ich

Ja natürlich, Wein ist eine sehr komplexe Angelegenheit und die schier unüberschaubare Vielfalt scheint oft überwältigend. Nicht umsonst lassen sich mühelos viele Lebensjahre in die Erforschung dieser Materie investieren.

Muss man nun aber alles über Wein wissen, um ihn wirklich schätzen zu können? Nein! Wein steht in erster Linie für Genuss und Lebensfreude. Nichts wäre schlimmer, als aufgrund der begleitenden Informationsflut oder festgefahrener Ansichten das unbeschwerte Geniessen aus den Augen zu verlieren.

Glücklicherweise verlief mein bisheriges Leben mit dem Wein gänzlich ohne fehlplatzierte Ehrfurcht und es war mir vergönnt, seine Vielseitigkeit über lange Jahre hinweg ohne Berührungsängste oder überdimensionierte Ernsthaftigkeit im eigenen Tempo zu erforschen. Bei all meinen heutigen Bestrebungen ist es mir daher ein grosses Anliegen, einen unprätentiösen Umgang mit Wein zu vermitteln und den Fokus dabei stets bei der Freude am Geniessen zu belassen.

Stefan_Jost

Wein war von Geburt an ein fester Bestandteil meines Lebens. Wenn man als Sohn, Bruder, Enkel und Neffe von Winzern in einer kleinen Gemeinde mit über 11’000 Rebstöcken pro Einwohner heranwächst, begegnet einem der Weinbau bereits in frühen Kindheitsjahren als etwas ganz Normales, geradezu Banales. Das Herumtoben zwischen Tanks und Fässern; zu wissen, in welchen Parzellen die süssesten Trauben wachsen – alltägliche Selbstverständlichkeiten, die man erst aus der Perspektive des Erwachsenen zu schätzen lernt.

Auch die ersten “praktischen Erfahrungen” mit vergorenem Rebensaft wurden mit völlig unbeschwerter Selbstverständlichkeit gesammelt. “Schmecken muss es”. Auf mehr kam es dem Heranwachsenden im geradeso trinkfähigen Alter gar nicht an. So hangelte man sich dann nach und nach absolut zwanglos von süssen Prädikatsweinen immer weiter in trockenere Gefilde, bis sich aus gesammelten Erfahrungen heraus irgendwann von selbst eine erste, grobe Landkarte der Weinwelt zusammensetzte.

In dieser Art des Heranwachsens begründet sich sicher mein bis heute noch geerdeter Bezug zum Wein. Erst zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn in der Gastronomie – die ich zunächst gar nicht um des Weines Willen eingeschlagen hatte – offenbarten sich die Vorteile dieser ersten, grossen, als Kindheit getarnten und völlig unbewusst absolvierten Weinschule.

Mit dem Beginn der Ausbildung zum Restaurantfachmann im Jahr 1997 entwickelte sich der Wein fortan zum integralen Bestandteil meiner beruflichen Laufbahn.

Schnell drückte man mir in allen Stationen der Lehr- und Wanderjahre den Stempel des „Weinexperten“ auf. Der enge Bezug zum Wein wurde gewinnbringend eingesetzt und meine Begeisterung entsprechend gefördert. So erweiterte sich im Laufe der Jahre mein persönliches Weinspektrum um namhafte, internationale Regionen und Weinstile, bis man mir schliesslich 2005 eine Position als Sommelier auf dem Kreuzfahrtschiff „Seven Seas Voyager“ anbot.

Spätestens jetzt waren Wein und Karriere untrennbar miteinander verbunden.

07/1997 – 07/2000
Ausbildung zum Restaurantfachmann

* Jacob Selzer Hotelfachschule Bad Kreuznach
* Kurparkhotel Bad Dürkheim

08/2000 – 12/2002
Crowne Plaza Hotel Heidelberg
* Servicemitarbeiter – Restaurant und Bankett
* Bar Supervisor: Bier- und Weinstube Gaudeamus

Wintersaisons 2003/04 und 2004/05
Hotel Misani, St.Moritz/Celerina
* Chef de Rang
* Chef de Cave

Sommersaison 2004
Carlton Hotel St.Moritz
* Chef de Rang

06/2005 – 01/2008
Regent Seven Seas Cruises – MS Seven Seas Voyager

* Sommelier

So manch gelernter Gastronom hinterfragt nach 10 Jahren, ob er seinen unrhythmischen, intensiven und nicht selten stressbetonten beruflichen Alltag beibehalten möchte. Für mich war an diesem Punkt klar: “Gastronomie, nein – Wein, ja”. Als logische Konsequenz ergab sich ein Engagement im Weinhandel.

Im Zuge des Wandels verschlug es mich 2008 erneut in die Schweiz, wo mein neuer Lebensabschnitt als Weinberater bei Mövenpick Wein begann. Hier stellte der Umgang mit einem über 1’000 Weine umfassenden Sortiment eine neue und spannende Herausforderung dar. Gleichzeitig konnte ich die ungewohnt geregelten Arbeitszeiten dazu nutzen, berufsbegleitend eine kaufmännische Ausbildung, sowie das WSET Level 3 Advanced Certificate abzuschliessen.

Neben dem Aufstieg zum stellvertretenden Geschäftsführer und später zum Geschäftsführer des Mövenpick Weinkellers in Kloten, entdeckte ich auch meine Vorliebe für die Organisation und Durchführung von Weinproben und -seminaren, sowohl für Kunden als auch für motivierte Jungprofis.

…bis nach mehr als neun Jahren erneut die Rastlosigkeit einsetzte.

03/2008 – 07/2017
Mövenpick Schweiz AG, Weinkeller Kloten
* 03/2008 – 12/2013: Weinberater
* 01/2014 – 06/2015: Stv. Geschäftsführer
* 07/2015 – 07/2017: Geschäftsführer
* 03/2012 – 09/2017: Kursleiter Weinseminar „Chef de Cave
Berufsbegleitende Ausbildungen
* 01/2011: WSET Level 3 Diplom
* 09/2012 – 03/2014: VSH Bürofach- und Handelsdiplom

2017 war es wieder an der Zeit für grosse Entscheidungen. Nicht nur der Wunsch nach beruflicher Veränderung wurde immer grösser, auch ein lange angedachtes Vorhaben war nun endlich reif zur Umsetzung: Meine Verbundenheit zum Wein sollte mit dem WSET Level 4 Diplom – beziehungsweise dem Titel “Weinakademiker” – angemessen gekrönt werden. Klare Prioritäten setzend, legte ich ein “Studentenjahr” ein, um den zum Teil hart an der Schmerzgrenze liegenden Prüfungen zu begegnen und auch um Pläne für die Zukunft zu schmieden.

04/2017 – 04/2019
Ausbildung: WSET Level 4 Diplom / Weinakademiker

* Diplomierung 11.04.2019
* Esterházy Business Award
* Weinakademie Top Student Award
* Diplomarbeit: Deutscher Silvaner – zwischen Stiefkind und Kultwein

Als dann im Sommer 2018 die gröbsten Herausforderungen des Diplomas erfolgreich überwunden waren, stand auch die neue Zielsetzung fest: Auf eigene Faust kreative Aufgaben in der Weinbranche ausüben. Eigene Events und Seminare nach meinem Gusto gestalten. Weine aus meiner Heimat Rheinhessen importieren und mit eigenem Konzept vermarkten.

Beflügelt durch das rasche Interesse an meinen Diensten, gründete ich im Oktober 2018 die Firma Vinovision.

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen die Gläser zu erheben.

Prost,

Stefan Jost